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Brennpunkt

Wie KMU den Wandel meistern - Beispiel Délinat

Fabienne Giger

Mit wenigen Klicks den Lieblingswein bestellen. So einfach geht das bei Délinat. Seit 1997 verkauft die Firma ihre Bioweine auch online. Und läutete damit früh die Digitalisierung ein. Ein Vorteil, der sich auszahlt: «Dank unserer Datenbank können wir individueller auf unsere Kunden eingehen», sagt Geschäftsführer Karl Schefer.

Die Délinat AG ist spezialisiert auf den Vertrieb von Weinen aus kontrolliert biologischem Anbau. Sie setzt auf Biodiversität in den Weinbergen, um Schädlinge durch ein stabiles ökologisches Gleichgewicht in Schach zu halten. Seit 20 Jahren verkauft Délinat ihre Produkte über ihren Online-Shop. Geschäftsführer Karl Schefer meint: «Der bewusste Entscheid zur Digitalisierung bringt mehr Flexibilität und reduziert lästige Routine-Arbeiten für die Mitarbeitenden.» So wurden nach und nach alle Geschäftsaktivitäten digitalisiert, wobei der Online-Shop ein wichtiges Element ist. Ein sechsköpfiges Informatik- und Grafikteam ist für Entwicklung und Unterhalt zuständig und wird von externen Agenturen unterstützt. «Ich lege viel Wert auf die Präsentation und einen einfachen Bestellvorgang», sagt Karl Schefer. Die eingehenden Bestellungen liefern wichtige Daten, um die Kunden besser kennenzulernen und so individuelle Angebote zu kreieren.

Aber nicht alle Kunden kaufen online ein. Es gebe dreierlei Kunden, erzählt Karl Schefer. Die einen informieren sich online, vergleichen und kaufen die Weine bequem von zu Hause. Andere erhalten über das Weinabo «DegustierService»  immer neue Weine. Und die dritte Gruppe will lieber zuerst probieren, bevor sie einen Wein kauft. Für diese Wein­geniesser gibt es sechs Delinat-Weindepots in der Schweiz, die Kurse, Weinseminare oder auch Degustationen anbieten. An diesen Standorten pflegt das Team der Délinat AG den persönlichen Kundenkontakt. Aber auch die Beratung per Telefon wird von den Kunden rege genutzt: Auf der Website ist die Nummer der Firma prominent platziert.

Digital betrieben

Nebst dem Shop wurden Kundenverwaltung, sämtliche internen und externen Prozesse und auch die Logistik digital optimiert. Ein selbst entwickeltes ERP mit einer zentralen Datenbank, das in der Cloud bedient wird,  lässt rasche Anpassungen und Ergänzungen zu, «sodass wir auf veränderte Marktbedingungen stets reagieren können. Wir sind ein digital betriebenes Unternehmen mit schlanken Strukturen und nutzen die Daten konsequent. Das ist ein wichtiges Erfolgskriterium», ist Karl Schefer überzeugt. Mithilfe dieser Daten will er auch die Personalisierung im Online-Shop vorantreiben. Jeder Kunde soll aufgrund seines Nutz- und Kaufverhaltens individuell auf ihn abgestimmte Wein- und Service-Angebote bekommen. «Das Lernen, Optimieren und Testen ist eine Daueraufgabe – es wird nie langweilig», sagt Karl Schefer.

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