Andrea Sterchi
Die Robert Morris University lädt im Rooney International Visiting Scholar Program Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt für ein Semester ein. Von Januar bis April wohnte deshalb FHS-Dozentin Christa Uehlinger in einem eigenen Haus auf dem Campus der Universität. Ihr Ziel war es: Das Rooney Scholar Haus zum Leben zu erwecken. So servierte sie ihren amerikanischen Studentinnen und Studenten auch schon mal ein typisch schweizerisches Gericht.
Vier Monate das Campusleben geniessen, von wegen. Die Liste von Christa Uehlingers Aktivitäten als Rooney Scholar ist beeindruckend lang. «Die Dozentinnen und Dozent können den Rooney Scholar für Vorträge und Vorlesungen buchen», erklärt Christa Uehlinger. So sprach sie nicht nur über ihr Fachgebiet, Interkulturelle Kommunikation oder die Unterschiede zwischen der Schweizer und der amerikanischen Kultur, sondern zum Beispiel auch über das Schweizer Gesundheitswesen oder die Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union. Sie gab Workshops und Trainings, hielt Reden, gab Vorlesungen an High Schools in der Region, nahm an zwei Podiumsdiskussionen teil, gab Interviews und schrieb selber Beiträge für eine Institutswebsite der RMU und für das FHS-Magazin substanz.
Blieb da überhaupt noch Zeit für etwas anders? «Ja, natürlich», lacht Christa Uehlinger. Sie besuchte Veranstaltungen, die sie persönlich interessierten. Und sie rief den «Rooney Tea» ins Leben. Dazu lud sie Studierende und Dozierende der RMU in ihr Haus auf dem Campus ein, um mit ihnen über «Gott und die Welt» zu diskutieren. «Das waren tolle Anlässe. So wollte ich das Rooney Haus zum Leben erwecken.» Natürlich kam dabei die Sprache auch auf Schweizer Spezialitäten wie Fondue oder Schokolade. Ganz Intercultural Mentor brachte Christa Uehlinger den Amerikanerinnen und Amerikaner auch andere typische Gerichte näher und lud sie kurzerhand zu Züri Gschnätzles ein.
Die vier Monate vergingen wie im Flug. Sie würde die Einladung als Rooney Scholar jederzeit wieder annehmen, sagt Christa Uehlinger. Überhaupt empfehle sie jedem Dozierenden einen solchen Austausch. «Er gibt einem die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern. Aber auch, etwas Distanz zur eigenen Welt zu gewinnen.» Und es sei spannend zu erleben, wie andere Universitäten und Fachhochschulen funktionierten, wie die Kollegen dort unterrichteten. «Aus der eigenen Komfortzone auszubrechen, finde ich sehr inspirierend. Nicht umsonst sage ich immer: The world is my classroom.»
An der Fachhochschule St.Gallen nutzen jedes Jahr acht Dozierende und Mitarbeitende pro Semester die Möglichkeit eines Auslandaufenthalts. Mehr Informationen zum internationalen Austausch.