20 Jahre FHS St.Gallen – 20 Porträts

Die gute Seele des Hauses

Lea Müller

Alle kennen sie, alle schätzen sie: Sonja Doppmann arbeitet am Empfang des Fachhochschulzentrums und kümmert sich um alle möglichen Fragen und Anliegen, die im Laufe eines Tages auftauchen. Sie ist herzliche Gastgeberin, routinierte Troubleshooterin und eine Meisterin im Multitasking.

An Sonja Doppmann kommt an der FHS niemand vorbei. Die meisten lernen sie gleich am ersten Tag kennen, wenn sie ihre Campus-Karte am Empfang abholen. Und sie kommen alle wieder: Sei es nur für einen kurzen Schwatz, bei Fragen zu einer Raumreservation oder bei kleineren – etwa einem vergessenen Regenschirm – und grösseren – etwa einem medizinischen Zwischenfall – Notlagen. Täglich kommen auch Studierende vorbei. Wann immer sich die Türe des Empfangs öffnet, wenden sich Sonja Doppmann und ihre Kollegin Andrea Angehrn den Besucherinnen und Besuchern mit ihrer Auferksamkeit zu. Und man kann sich sicher sein: Sie helfen einem weiter.

Seit sieben Jahren arbeitet Sonja an der FHS St.Gallen. Sie kennt alle Mitarbeitenden mit Namen und Tätigkeitsgebiet. Bei den vielen Studierenden sei es schwierig, sich Namen zu merken, erzählt sie und lacht. Sonja hat ein Händchen für die Menschen, sie begrüsst alle gleichermassen offen und herzlich im  Fachhochschulzentrum – vom Hochschulratspräsidenten über die Forscherin aus dem Ausland bis zu den Mitarbeitenden des Reinigungsinstituts. Sie versteht es, Menschen willkommen zu heissen. «Am Empfang repräsentieren meine Kolleginnen und ich die Fachhochschule. Wir sind eine Art Visitenkarte», sagt sie und betont: «Der erste Eindruck zählt. Ich nehme diese Aufgabe sehr ernst.»

Gespür für junge Menschen

Zu Sonja Doppmanns Aufgaben gehören weit mehr als die täglichen Kontakte am Empfang. Als Mitarbeiterin der Studienadministration ist sie in verschiedene Prozesse und Projekte eingebunden. Als «Poweruserin» tätigt sie einen Teil der FHS-Mailversände und pflegt die Adressen im CRM-System, als Teilwebredaktorin bearbeitet sie die Webseite. Ab und zu macht sie Gruppenführungen durch das Fachhochschulzentrum. Sie sagt: «Ich bin gerne Gastgeberin der FHS.»

Ausserdem ist Sonja als Praxisausbildnerin für jeweils eine Lernende oder einen Lernenden am Empfang zuständig. Sie hat ein Gespür für die jungen Menschen, weiss sie zu motivieren und merkt auch, wenn der Schuh irgendwo drückt. Da helfen der 48-Jährigen auch ihre Führungserfahrungen, die sie aus der Zeit bei der Schweizerischen Post mitbringt, wo sie 12 Jahre arbeitete, davon einige Jahre als Poststellenleiterin. 2013 wechselte sie an die FHS St.Gallen. Die Tätigkeit in einem Haus mit vielen Mitarbeitenden und Studierenden hatte sie gereizt.

Kein Tag ist wie der andere

Sonja Doppmann schätzt ihre vielseitigen Aufgaben. «Kein Tag ist wie der andere. Mit Aussergewöhnlichem muss man immer rechnen.» Der spannende Job hat aber auch eine Kehrseite: Projektbezogene Arbeiten oder Besprechungen lassen sich schlecht planen, denn Sonja wird immer wieder unterbrochen, muss von einem Moment auf den anderen alles liegen lassen oder mehrere Dinge gleichzeitig tun. Sie ist eine Meisterin im Multitasking. Und kommt doch ab und zu an ihre Grenzen. Abends gehört sie oft zu den Letzten, die aus dem Haus gehen. Doch das nimmt Sonja in Kauf, auch weil ihr für ihre Arbeit viel Wertschätzung entgegengebracht wird. «Ich erhalte pro Woche mindestens zwei- bis dreimal ein herzliches Dankeschön», erzählt sie und schüttelt mit einem breiten Lächeln den Kopf. «Dabei mache ich doch nur meinen Job.» Sie führt das auf die Kultur des Miteinanders und gegenseitigen Respekts an der Hochschule zurück. Sie lacht und gesteht: «Ich bin ein FHS-Fan.»